03.04.2022 - 05.04.2022 Piemont

02.04.2022 Nach einer kurzen Nacht (Mirko feierte seinen 60-igsten Geburtstag) wurde unser „Denver“ wieder ein Mal startklar gemacht und Reto und ich freuten uns diesem ungewollten Wintereinbruch Richtung Süden entfliehen zu können.
Das Ziel der Begierde waren die Regionen Piemont und Ligurien.
Der Wetterbericht eher ernüchternd.

Die Energie des „Drivers“ reichte gerade bis nach Feriolo, wo wir bei stürmischer See bald in die Matratzen sanken und tief und fest einschliefen.
Am nächsten Morgen folgte schliesslich eine Yoga-Session auf dem „Steg“, mit direktem Seeblick. Reto der noch nicht gerade im Yoga-Olymp angekommen ist, klagt seither über Schulterschmerzen und will sein hellblaues Mätteli nicht mehr ausrollen…
Ohne Frühstück verliessen wir bald das kalte Feriolo und fuhren bei einem wunderbaren Sonnenaufgang, dem schimmernden Lago Maggiore entlang.
Barolo war unser heutiges Tagesziel, geplant hatten wir die ganze Strecke ohne Autobahn.
Gesagt, getan.
Wir wurden von wunderbaren Landschaften und Dörfern in malerischer Pracht auf unserer Route begleitet. Der Frühling drückte jedes Blümlein aus der Erde und die Sonne wärmte die Knochen.
Die Ferienstimmung verbreitete sich in uns wie ein brennendes Feuer.
Als uns plötzlich der Hunger plagte, hielten wir im schönen, alten Städtchen San Damiano d‘Asti.
Was wir für 30 Euro alles zu Essen und Trinken bekamen war unglaublich und so lecker. Die Idee, möglichst oft im Camper zu kochen wurde sogleich begraben und uns war klar die italienische Küche werden wir so was von geniessen!
Barolo war nun nur noch ein Katzensprung entfernd. Für die Nacht, entschieden wir uns für ein Agriturismo im „Park for Night“.

Agriturismo „Cascina Rocca“, macht sehr feinen Wein, den haben wir natürlich degustiert.
Diese Natur, diese Aussicht, einfach genial.
Doch oh je , meine Schwärmerei wurde schnell gestört… fast kein Strom mehr im Womo… Reto suchte und suchte nach dem Grund, aber irgendetwas mit dem Wechselrichter schien nicht in Ordnung zu sein. Trotz diesem Problem konnte die Reise weiter gehen. Eine Wanderung auf dem Barolo-Weg war angedacht.
Schöner geht‘s nicht mehr!

Barolo
Und wieder eine Pasta zur Stärkung
(Schneeberge als Kulisse, wer hätte das gedacht?!).

Nach getaner Arbeit gab’s noch ein Gelati und die Fahrt ging übers Land weiter.
Die angedachte Richtung war der Süden, genauer gesagt Savona.
Unser Vorhaben scheiterte aufgrund einer Pass-Überquerung mit der Anschrift „Strada privata“ und so ging es schliesslich die „sauenge“ Begstrasse wieder hinunter ins Tal.
Ungeplanterweise mussten wir für das letzte Stück Weg doch noch die Autobahn Nehmen.
Steil schlängelte die schnelle Strasse sich den Berg hinunter, immer näher Richtung Meer.
Bei der Autobahnzahlstelle angekommen klappt dann nichts mehr...
Das Ticket geht nicht!!!
Eine Männerstimme aus einem Lautsprecher fragt: „Di dove venite?“ Ja das war eine gute Frage…, keine Ahnung…? “Reti vo wo chömä mir…, weiss doch ich nid?!“
Nun sprach die Stimme schon in einer etwas genervter Stimmlage: „Ha una carta?„. Wir steckten die Kredit-Karte sogleich in den dafür bestimmten Schlitz. Doch missgeschicklich flog die Karte in einem hochen Bogen vor uns heraus und unglücklicherweise direkt unters Wohnmobil.
Nun erklang eine Damenstimme aus dem Lautsprecher: „Non lasciare la macchina“.
Was denkt denn die? Wir lassen doch nicht meine Kreditkarte hier liegen?!
Schnell kroch Reto unter das Womo nahm die Karte vom Boden weg und hechtete wieder ins Womo.
Nun hatten sie aufgeben, die Barriere wurde geöffnet und wir konnten passieren.
Reto ist natürlich mein Held.
„Grazie Signora ed arrivederci.“
Mit einem tollen Standplatz wurde gestern dann nichts mehr.
Wir schliefen bei Vado Ligurie auf einem Camper Parkplatz. Die Dunkelheit brach nämlich herein und wir waren müde.
Aber das Frühstück fand mit herrlicher Aussicht statt, nämlich an der Rivera von Ligurien.
Rivera
06.04.2022 - 08.04.2022 Ligurien

Traumkulisse nähe Finale
Dieses Mal wurde der Standplatz seriös ausgewählt. Wir hatten eine unglaubliche Sicht auf das Meer. Unser Host hiess Andrea. Bei klarerem Wetterwäre das Ganze noch ein bisschen eindrücklicher gewesen. Es war so schön, dass wir gerade eine weitere Nacht buchten. Wir waren die einzigen Camper, was ein einmaliges Feeling gab.
Agriturismo Valleggia: www.lavalleggia.it
Heute gab es eine vierstündige Wanderung vom schmucken Dörflein Noli aus nach Varigotti.
Uns bietete sich eine herrliche Szenerie und die Endophine hüpfen nur so vor Freude.
Für uns war der Anstieg locker und obwohl wir viel länger als vier Stunden hatten (Fotostop über Fotostop), waren wir dennoch viel schneller zurück als gedacht.
Das letzte Stück verlief sechs Kilometer der Küstenstrasse entlang. Wir mussten ein wenig aufpassen, da das Passiern eines Lastwagen erforderte, uns ganz nah an die Leitplanke zu drücken.
Zum Schluss ein kühles Bierlein

Wir entschieden uns nun wieder Richtung Norden zu fahren, so, dass
die Heimfahrt nicht zu lange werden würde.
Wiederum wählten wir die Landstrasse.
Wir befuhren enge Passstrassen und fuhren durch einige sehenswerte Gegenden. Auf diese Weise benötigt man schnell mal für 100 km satte 2 Stunden Fahrzeit.
Aber man kann auf diese entschläunigte Reiseart echte „Perlen“ entdecken…
Die Rosenstadt Bossolasco, ein wunderbarer Flecken Erde…

Das Essen buonissimo und wirklich preiswert!
Nach längerem Suchen fanden wir dann schliesslich einen gemütlichen Standplatz bei Monferrata, eine Ortschaft, die man als wirkliches “Hinterland“ bezeichnen kann.
Am 09.04.2022 traten wir nun das zweit letzte Stück unserer Ferienreise an.
Wir hatten mit unseren Freunden Yvonne und Remo in Maccagno, am Lago Maggiore abgemacht. Sie besorgten uns einen schönen Platz auf ihrem „Camping, Lago“.
Der Wind sei mega stark an diesem Tag, was wir dann auch noch selber erlebten.
Zu unserer Freunde kannte ich ihre Reisebegleiter Marcel und Sandra aus Bubendorf.
Diese luden uns sogleich zum herrlichen Prosecco Zvieri ein.
Das ist doch ein gebührender Ferienabschluss.
Um in Italien von der Autobahn zu kommen musst du ja bekanntlich die Autobahn Maut bezahlen.
Wir beiden „Dummies“ brachten es wieder fertig dass die Stimme ertönte: Di dove siete? Aber dieses Mal wussten wir es, es stand ja auf dem Billet….,das ist schon eine erfreuliche Steigerung zum letzten Autobahn - Gebühr- Zahlspektakel, ich bin ja gespannt ob wir bei unserer nächsten Italienreise besser Autobahn Gebühr tauglich sind?
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