11.06.2022 Welsche Gastfreundschaft

Was für eine Freude, endlich haben die Sommerferien 2022 begonnen.
Wie immer gab es noch viel Arbeit zu Hause. Der Rasen wollte gemäht sein, die Wäsche gewaschen, die Hühner gerühmt und Linda mit guter Nahrung versorgt werden. Doch nun nimmt unser Womo Kurs Richtung Westen auf.
Die erste Station unserer Ferien ist in Gillerans.
Dort dürfen wir die Gastfreundschaft unserer lieben Freundin Moni geniessen.
Die Nacht verbringen wir vor der „alten Chäsi“, die auch zu Monis Liegenschaft gehört.

Zu unserer Freude hat sie noch Silvia und Peter zum exzellenten Nachtessen eingeladen und wir geben alte „Kispi“ Geschichten zum Besten.
Nach einem feinen Petit déjeuner machen wir einen herrlichen Spaziergang im Lavaux.
Der “11i Schluck“ hat auch nicht gefehlt.

Via Martigny fährt unser Camper immer höher in die Berge hinein und wir finden einen wunderbaren Standplatz am Lac d'Emosson.
Dieser Stausee stand schon lange auf Retos Wunschliste um angefahren zu werden.
Wegen Corona haben wir unsere Reisepläne aber schon 3 Mal verschoben.
Hier in den Bergen war es deutlich kühler und schon bald zogen auch Gewitterwolken auf. Es blieb aber genug Zeit um sich an der unglaublichen Bergwelt zu erfreuen und im Restaurant ein kühles Bierlein zu geniessen.

13.6.2022 Fahrt durch die Westalpen:
Das Wetter am Lac d'Emosson war nicht zum wandern geeignet, so entschlossen wir uns weiter zu reisen. Die Fahrt durch die Westalpen war ein lang gehegter Wunsch von Reto.
Kurz vor Chamonix gönnten wir uns das erste Baguette Frühstück und schnell kamen französische Gefühle auf.
Wir wurden durch eine atemberaubende Kulisse begleitet, Schneeberge und blühende Bergmatten gab’s zu Hauf am Wegesrand.

Bei Grenobele schrauben wir uns den Hügel hoch und landeten nach einer abenteuerlichen Fahrt, durch verwegene Canyons, in Pont-en-Royans. Dies ist ein mittelalterliches Städtchen, das über einem glasklaren Fluss auf Felsen thront. Umringt wird es von hohen, kalkweissen Felsformationen.

Da schon bald acht Uhr Abends war, suchten wir uns dringend einen Stellplatz.
An einem schönen Fluss wurden wir fündig und ein Dauercamper organisierte uns unkompliziert und charmant einen Platz am Fluss.
Alles war wunderbar, sehr einfach und das Fröschekonzert gratis dazu.
Da uns die Gegend so gut gefiel blieben wir 2 Tage am grünen Fluss und unternahmen mit dem Velo eine Tour zum Échevis, einem moosbewachsener Wasserfall. Es war angenehm im kühlen Bach zu waten, hatte es doch schon über 30 grad Celsius in dieser Gegend, wohl gesagt, es war erst Mitte Juni!
Der Wetterbericht besagte, dass es noch heisser werden soll in den nächsten Tagen.
Kurz vor der Abfahrt in die Provence viel mir noch der Werkzeugkoffer (Bitsatz) von Reto hinunter.
Es galt nun die Hundert Einzelteile wieder feinsäuberlich ein zu ordnen.
Reto blieb ganz ruhig und so konnte die Reise unbeschwert weiter gehen. (Achtsamkeit Übung Nummer 1…)
15.6.2022 Provence:
Fröhlich fuhren wir die Strassen übers Land und sahen schon da und dort ein Lavendelfeld.
Mein Herz schlug höher. Seit ich den Film das Parfum gesehen hatte, wollte ich diese blaue Pracht ein mal mit eigenen Augen sehen.

Die berühmte Kirche von Sénanque war das angestrebte Ziel diese Tages. Der Lavendel bei der Kirche war noch blass und schwach und so war der gesamte Eindruck eher zweitklassig.

Da es schon wieder spät am Abend war gestaltete sich das Finden eines Campingplatzes eher schwierig.
In Maubec wurden wir dann fündig. Aber es war schon wieder soooo heiss.
Ich jammerte Reto schon die Ohren voll, dass ich sofort ans Meer müsse.
Zum Glück kam ein Camping Nachbar auf uns zu und ermutigte uns unbedingt das Fahrrad vom Camper zu laden und diese einmalige Natur hier zu besuchen. Der Urs hatte ja so recht, es wäre schade gewesen hier einfach weiter zu ziehen.
Am nächsten Morgen ging die Velotour los. Das berühmte Dorf Roussillon mit seinen Ockerfelsen sollte das Ziel sein. Den ersten Stop unternahmen wir in Goult. Ein süsses französisches Städtchen, wir fuhren weiter durch Lavendelfelder, Getreideanbau - Gebiete, an vollen Kirschbäumen vorbei, immer weiter und weiter.
Es war beinahe 40 Grad heiss. So erreichten wir Roussillon doch schon sehr verschwitzt und durstig. Die berühmten Ockerfelsen sahen wir uns dann mit vielen anderen Touristen an.

Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Heimweg.
Leider hatte es viel Gegenwind und die Wasserflaschen waren geleert.
Hilfe war das plötzlich weit und einfach gar nicht mehr lustig…

Die Heimfahrt kam mir ewig vor.
Als wir doch noch Maubec erreichten retteten wir uns in ein Restaurant und stürzten mit hoch roten Köpfen jeder 2 Stangen Bier auf Ex herunter. Ungläubig wurden wir von jungen Franzosen bei unserm Tun beobachtet. Sie nannten uns von dann an nur noch Madame und Monsieur.
Erschöpft und seeehr durstig!
19.6.2022 Gordes:
Da es unglaublich heiss war in der Provence, entschlossen wir uns zwei Tage Ruhepause auf einem Camping mit Pool zu gönnen.
Gordes schien dafür passend zu sein. Wir fanden einen schönen Camping-Platz.
Wir gönnten uns einen gemütlichen Ausgangsabend im Dorf und der arme Reto musste mir jeden Tag einen Plattfuss am Velo flicken. Ich war in Glasscherben gefahren.
Aber mein begnadeter Mechaniker Ehemann flickt so was kurz vor dem Ausgang in den weissen Hosen.

19.6.2022 Der Camper erleidet einen Schaden:
Reto sagt immer Frankreich ist ein Schwellenland, der Grund dafür, gefühlt alle 200 Meter wird der Verkehr durch Schwellen in der Strasse beruhigt.
Reto wie ihr alle wisst ist immer schnittig unterwegs und so geschah es. Er übersah eine Schwelle und klirr, die Hinterscheibe wurde durch den Velolenker durchbohrt.
Auweia, aber auch hier.. Reti blieb ruhig, ob er wohl durch meine fast täglichen Yogatrainings total eingemittet war?…

Und alles nur weil ich unbedingt in die Firma L`Occitane wollte um Seife zu kaufen.
Nun gut, wir klebten den Schaden mit Isolierband zu und weiterging die Reise nach Valensole.
Genial dieser Flecken Erde!!!
20.6.2022 Valensole:
Es sah aus wie im Kalender. Lavendel soweit das Auge reichte.
Man konnte fast nicht mehr aufhören zu fotografieren und ein feiner Lavendelduft hängte in der Luft.
Genauso hatte ich mir die Provence vorgestellt.
Ich glaube ich war wirklich „selig“ in diesen Momenten.
Unsere Camperfreunde Seilers hatten uns noch einen tollen Stellplatz in Puimoisson empfohlen. Reto und ich genossen einen Sonnenuntergang im Lavendelfeld und das „Tüpfchen“ auf dem I war eine Milchstrasse über unserem Camper.
20.6.2022 Gorges du Verdon:


Der heutige Tag bestand in der Erkundung der Gorges du Verdon. Eine wirkliche Augenweide diese Landschaft.
Schroffe Felsen, ein Safir blauer Fluss und kriminelle Strassen (fand ich)

Langsam galt es sich Richtung Italien zu bewegen.
Wir hatten mit Walti und Vreni in Feriolo abgemacht. Sie brachten Ueli und meine Mutter an den Lago Maggiore, um ein paar Tage Ferien zu machen.
In L`Arges fanden wir einen weiteren tollen Schlafplatz an einem Fluss, bei einer alten Mühle.

21.6.2022 Cervo:
In Cervo hatte ich per Internet einen Übernachtungspatz am Meer vorreserviert.
Doch als wir müde in Ligurien ankamen wollte die Dame an der Reception nichts mehr von der Reservation wissen. Ihr passte nicht, dass wir nur eine Nacht bleiben wollten. Schnell merkten wir, dass wir wieder an den Touristenplätzen angekommen waren. Reto teilte ihr noch kurz mit, dass sie eine „blöde Kuh“ sei, aber da sie es sowieso nicht verstand, hat es sie nicht sonderlich beeindruckt.
Wir fanden schlussendlich noch einen Schlafplatz und genossen einen schönen Abend mit leckerem Essen in diesem schmucken Städtchen.
In Andora suchte Reto am nächsten Morgen noch den Coiffeur auf und ein weiteres Mal liessen wir uns kulinarisch verwöhnen.
22.6.2022 Carezzano:
Ein absolutes Highlight unserer Sommerferien war der Abend mit unseren Freunden Göldis.
Sie waren auf der Heimreise ihrer Ferien aus den Cinque Terre und wir verabredeten uns auf einem Bauernhof oberhalb Genua. (Agritourismo Cascina Giovanola)
Unsere Gastgeber waren sehr nette Bauern und die Bäuerin Susanna kochte uns ein wunderbares Nachtessen. Das ganze kostete 20 Euro und der Stellplatz war gratis, dazu offerierte sie uns erst noch ein Bierchen.
Nach dem gemeinsamen Frühstück fuhren wir nun Richtung Lago Maggiore. Göldis fuhren nach Fiesch. „Oben Yogastunde mit Yogalehrer Kurt, ganz rechts aussen. Sehr eigenwillige Asanas“.
23.6.2022 Feriolo:
Die nächsten 4 Tage genossen wir die Gastfeundschaft von Reto s Eltern Renate und Mauro.
Meine Mutter und Ueli genossen die herrliche Umgebung obwohl es nicht immer nur Sonnenschein gab.

Walti und Vreni kümmerten sich liebevoll um die älteren Herrschaften.
Am Abend führten wir die Gesellschaft nach Stresa und Feriolo zum Essen aus und die Nachmittag verbrachten wir mit Jassen.
Ich glaube Ueli und Mutter haben die Jassniederlage die sie gegen Walti und Vreni einfahren mussten nicht so leicht weggesteckt.
Am Samstag fuhren Reto und ich gegen Norden, da Hanni ihren 60igsten Geburi feierte ging s nach Hause. Natürlich war am Gotthard wieder ein Mal Stau und wir kamen mit rund 1 Stunde Verspätung am Fest an. Der Rest der Feriolo Feriengesellschaft sei am Mercato, in Intra, einem Kaufrausch verfallen, hat man dann noch von der Verwandtschaft vernommen.
Was für ein reiches Bouquet an schönen Erlebnissen und wunderbaren Bildern durften wir in diesen zwei Ferienwochen erleben!
Ich habe nun diesen Blog das dritte Mal geschrieben, wenn er wieder verloren geht,
beende ich meine Schreiberkarriere!

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